Kein besonders erfreulicher Titel, den sich Our Ceasing Voice zu ihrem neuesten Werk ausgedacht haben: Ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht. Einerseits etwas, das man regelmäßig und relativ teilnahmslos in der Zeitung liest, andererseits etwas, das einen – wenn jemand im eigenen Umfeld betroffen ist – verzweifelt, traurig und wahnsinnig wütend macht. „Wie kann irgendjemand in so einem Fall einfach weiterfahren und nicht die Verantwortung tragen?“, „Warum kreuzen sich gerade die Wege dieser Menschen zu diesem Zeitpunkt so unglücklich?“
Our Ceasing Voice geben nicht unbedingt Antworten, sie sorgen dafür aber für zwei Dinge:
Das erste ist die Schaffung einer unheimlich dichten Atmosphäre, einer bedrohlichen Aura, in der das bevorstehende Unglück bereits nebelartig alles durchdringt. Diese kann man spüren und der Wunsch irgendetwas zu tun um das Unglück zu verhindern steigt proportional zu dem Bewusstsein des Unvermeidlichen und der damit einhergehenden Resignation.
Dieser Aspekt allein würde den Ohrenzeugen des tödlichen Unfalls wahrscheinlich schon lange bevor irgendetwas passiert ist deprimiert und ohnmächtig zurücksinken lassen – doch dabei belassen es Our Ceasing Voice keineswegs.
Das zweite was die Band im Kopf des Hörers entstehen lässt sind Fragen. Und dieses Hinterfragen der Gründe, der Rechtfertigung, des Schicksals führt dazu, dass man sich gegen das Unvermeidliche auflehnen will, dass man aufstehen, aufschreien und empört die Faust heben möchte. Mit der zunehmenden musikalischen Intensität gerät auch die innere Gemütslage in Bewegung und ein Durcheinander an sich überschlagenden und überbordenden Gefühlen droht einen zu Zerreißen…
… und genau in diesem Moment erlöst einen die Band durch den ruhigen Schlussteil. Natürlich löst sich die Spannung in der Luft nicht sofort auf, es wird jedoch trotzdem klargestellt, dass das Unglück passiert ist, dass es keinen Sinn macht noch länger dagegen ankämpfen zu wollen. In diesem Zustand der Annahme, des Eingeständnisses des Geschehenen entlässt Our Ceasing Voice den Zuhörer. Unverletzt und trotzdem innerlich nicht unversehrt, voller Fragen und fast gänzlich hilflos.
Musikalisch betrachtet leistet die Band erneut Großes: Neben dem gewohnt tollen und vielseitigen Einsatz der Gitarren machen sich vor allem die neuen Elemente, wie das Klavier und das abwechslungsreiche und ausgefeilte Schlagzeugspiel von Markus bemerkbar. Der aktuelle Sound der Band ist auf alle Fälle eine ganze Entwicklungsstufe weiter und um viele Facetten reicher. Auf das kommende Album darf man also wahrlich gespannt sein!
Genre: Ambient, Post Rock, Experimental, Shoegaze
320 kbit/s (CBR)
(40:54)
Tracklist:
01 Passenger Killed In Hit And Run
02 For Days On End (Bside)
03 Passenger Killed In Hit And Run (The Echelon Effect Remix)
04 Of Lives Once Lost (The Jakesperiment Remix)
05 Summer's Orange Haze (Acoustic)
06 Passenger Killed in Hit and Run (Magasit Remix)
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