9. September 2008

Fragments of an Empire - Fragments of an Empire (2006)

Österreich. Eine Coverband jagt die andere, Volksmusik dröhnt aus allen auffindbaren Boxen, "Krocha" missbrauchen ihre Handys als Ghetto Blaster und vergewaltigen in weiterer Folge unsere Ohren mit den neuesten Hits aus ihrer Stammdisco und, zu allem Überfluss, scheint es viele Menschen nicht einmal wirklich zu stören. Nein, hierbei handelt es sich leider nicht um eine von mir inszenierte Dystopie, sondern um die grausame Realität - im Hier und Jetzt. Sicherlich kein leichter Ort für eine Band, die sich dem Post Rock verschrieben hat, eine Leidenschaft für radiountaugliche Musik hegt und dabei den Hörer stets auffordert aktiv zuzuhören.

Lokal gesehen galten die Grazer Fragments of an Empire somit vermutlich immer schon als Exoten der hiesigen Musikszene, aber auch auf einer internationalereren Ebene gesehen gelingt es ihnen sich von der Masse abzuheben. So werfen sie zum Beispiel im Lied Girls Gone Wild das Post aus Post Rock weitgehend über Bord, fügen dafür ein wenig 'n'Roll dazu, ermöglichen es mir die weitgefächerten Einflüsse förmlich zu spüren, während es eigentlich noch immer ein Rätsel scheint, woran genau es liegt, dass diese Band so anders wirkt. Die einzige denkbare Möglichkeit wäre, dass die Uhren in den Köpfen der 4 Österreicher eben wirklich anticlockwise ticken und ich kann daher, mindestens genauso hoffnungsvoll wie gespannt, Richtung Graz blicken, wie es sich wohl das nächste Mal anhören wird, wenn dann meine Utopie erneut zur Realität wird.

Tracklist
01 - Anticlockwise
02 - Girls gone wild
03 - Luzifer
04 - may god forgive us
05 - remember the king
06 - that's why we're here

Genre: Post Rock
(57:53)
192 kBit/s

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PW: postrockcommunity.blogspot.com

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ein sprachlicher orgasmus der superlative!