3. März 2009

Ghaust - 600335/047545 (2008)

Indonesischer Downtempo, Hardcore, Post Metal Mix? Schon war mein Interesse geweckt. Mit ihrer Demo EP wollen Ghaust zeigen was sie können und mal so richtig auf den Tisch hauen. Der Sound ist schwer zu beschreiben und genau so differenzierbar wie es die Genre Bezeichnung schon vermuten lassen. So widerspricht sich ja gerade Downtempo - dem eher behägigen, dahin wabernden dicken Kerl aus dem Wald – und Hardcore – dem aggressiven, energiegeladenen, abgemagerten Veganer aus den Subburbs. Nach den ersten Klängen versteht man allerdings schnell wieso diese Bezeichnung passend ist. Nicht schnell aber auch nicht langsam gehen Ghaust zu Werk. Einleitende, schnelle und metalartige Drumsolos werden schnell durch sich zügelnde Gitarrenriffs wieder normalisiert. Leider ist dies auch ein Schwachpunkt der Indonesier. Zu oft während der – mit 3 Songs und 16.07 Minuten recht kurzen Demo – wünscht man sich jemand würde dem schnaubenden Gaul endlich seine Zügel abnehmen und ihn dahin rasen lassen. Durch diese Reglementierung der eigenen Wucht, wirken viele Riffs etwas blass obwohl man genau spürt wie viel Energie doch eigentlich in ihnen steckt. Das Schlagzeugspiel sondert sich hier jedoch ab. Oftmals weiß es zu überraschen und besticht durch Kreativität. Hier hört man auch den „fernen“ Einfluss. Man hört einfach, dass es sich hier nicht um die nächste Walze aus den USA oder UK handelt sondern etwas anders aus einem Land, das uns wohl so wenig bekannt ist wie einem Indonesier das „Weißwurstzutzeln“ in Bayern. Dies wirkt sehr erfrischend. Leider zieht die restliche Truppe hier aber nicht mit. Der Sound ist grundsätzlich als solide zu bezeichnen. Jedoch fehlt immer etwas, was das ganze herausragend macht – was diese Band aber ohne Zweifel in sich trägt. Fairerweise sei hier erwähnt, dass bei diesem Aspekt sicherlich auch die Soundqualtiät eine Rolle spielt, hier fehlt häufig der Druck und bei manchen klängen hört man wie die Mikros mit dem Sound etwas überfordert waren. Ich denke eine bessere Aufnahme könnte hier durchaus einiges an Wucht bringen, die jetzt noch fehlt.

Fazit: Ein durchaus hörenswertes Debüt einer Band, von der ich in den nächsten Jahren einiges erwarte, insofern sie es schaffen sich den selbstauferlegten Maulkorb runter zu reißen und mal so richtig auf den Putz zu hauen.


___________________________________________________________

An indonesian downtempo, hardcore, post metal mixture? Got me with that one. With their Demo EP Ghaust want to present themselves and their powerful music. The sound is hard to define just like you could guess because of the genres. Everybody sees the conflict between downtempo – the quite sedate, billowing fat man from the woods – and hardcore – the aggressive, energetic, skinny vegan form the suburbs. But after the first sounds you will understand why these labels make sense. Not fast, but not slow Ghaust are starting their work. Introducing, fast and metallike drum solos are normalised by restraining guitarriffs. Sadly this is a weak spot of the band. To many times while listening the – with 3 songs and 16.07 minutes quite short – EP you wish that somebody would take off the reins of this snorting stallion and let it go. Because of this regimentation of their own momentum a lot of riffs seem to be a little thin although you feel that there is a huge energy hiding in the dark. The drumming brakes away from this. Often it knows how to surprise and performs extremely well. Here you can hear the “foreign” influence. You simply can hear that Ghaust are not another rolling train from the US or the UK but something different from a country we might know as much about as an Indonesian knows about Bavarian traditions. This is very refreshing. Sadly the rest of the band doesn`t follow this road. The sound can be described as solid. But there`s always something missing, to make this sound outstanding – what this band without doubt carries within. To be fair it has to be mentioned that the sound quality influences this impression. Often you`re missing the drive behind the sound and sometimes you can hear that the microphones couldn`t handle it. I think a recording of higher quality would add a lot of drive which is now missing.

To come to an end: An interesting debut of a band which I put high expectations in among the next years, forasmuch as they manage to free themselves from their austerity muzzle to kick ass.



Genre: Downtempo, Sludge
96 kbit/s (CBR)
(16:07)

Preview:


Myspace
LastFM
Buy & Support
Download

PW: postrockcommunity.blogspot.com

Keine Kommentare: