17. März 2009

Tesa - Nekad (2007)

Hoppla, da geht jemand gleich beim ersten Ton schon ziemlich rabiat ans Werk! Die Jungs aus Lettland mit dem einfachen Namen Tesa produzieren auf ihrem Werk Nekad einen kühlen Sound, der den Hörer in eine dunkle Atmosphäre wirft. Man befindet sich bildlich gesprochen in einem alten lettischen Arbeiterhaus aus der noch russischen Vorgeschichte. Das Leben erscheint einem verwirkt und die Vorstadt-Atmosphäre tut ihr Übriges dazu. In den ruhigeren Minuten, die die Spannung zwischen den brachialeren Teilen der Songs aufbaut, tropft aus einem verrosteten Hahn das Wasser und die düstere Nachttisch Lampe flackert vor sich hin.

Part 87, der erste Song ist der wohl konkreteste auf der Scheibe, am ehesten denke ich da bei einer Genre-Bestimmung an Post-Metal. Die ruhigeren Parts fehlen beim ersten Song komplett, ein kräftiger Opener. Wenige Vocals werden hier eingesetzt, die mich ein bisschen an die Stimme von „The Ocean“ erinnern, die übrigens eine ähnlich kalte und maschinelle Atmosphäre in ihrem Sound verarbeiten.

Weiter geht es schliesslich mit zwei verhältnismässig eher melancholischeren Songs, die mich hier – um bei den Vergleichen zu bleiben – eher an Rosetta oder Callisto erinnern. Klingt also jetzt ein bisschen mehr nach Sludge als man das noch bei Part 87 raushören konnte. Die Songs werden jetzt noch durch Spoken Words ergänzt, die die oben erwähnte „Wasserhahn-Atmosphäre“ bekräftigen.

Je weiter uns Nekad vorantreibt, desto melancholischer erscheinen mir die Songs. Gerade auch beim dritten Song werden die Gitarren mit sehr viel Reverb ausgestattet, was den Sound zusätzlich noch mit psychedelischen Elementen nährt.

Bei den letzten drei Songs kann man sagen, dass die Letten wieder eher Richtung Post-Metal tendieren und sich hierbei auch härteren Elementen bedienen, besonders an den Drums. Am besten gefällt mir hierbei der letzte Song auf dem Album (Part 48), mit dem Tesa die ganze Scheibe ein bisschen zusammenfassen. Der Song vereint alle Komponenten, die das Album auszeichnen.

Zusammengefasst ist Nekad sicherlich ein sehr gutes Album, das eine sehr spezielle Atmosphäre hat und auch ein bisschen mit verschiedenen Musikstilen experimentiert. Dennoch ertappte ich mich ab und zu dabei, wie besonders im Mittelteil des Albums meine Konzentration nachliess. Trotzdem, Hut ab vor diesem sehr speziellen Album!

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Whoops, here's someone who really starts harshly! The guys from Latvia with the simple name Tesa create a dry sound, that pushes the listener into a dark atmosphere. You find yourself in an old Latvian working-class-house built in the Russian-background. Life seems to be dismal and the suburbian atmosphere does its effect too. In the calmier minutes of Nekad, water is dripping out of a rusty spiggot and the bedside lamp is flickering.

Part 87, the first song of the album is the most concrete song, which I would soonest label as Post-Metal. The calmy parts totally fail at this first song, a strong opener. There are just a few vocals, which remind me a little bit of the voice of "The Ocean", by the way, they have a similar cold and mechanical atmosphere in their sound.

Further on it sounds way more melancholically. For I'm going on with the comparisons, Tesa actually sound more like Callisto or Rosetta, meaning they sound more like Sludge so far as they did in Part 87. They also add spoken words for the calmier passages, which even verify the "water-spiggot-feeling"

The more we get into the Nekad album, the more it sounds melancholically. Actually for the third song, the Latvian used a lot of reverb for the guitars, which feeds the sound with psychedelic elements too.

For the last three songs, Tesa go again more into the Post-Metal genre, so they use heavier elements again, especially for the drums. The best song in my opinion is the last one (Part 48), it combines all the components of the album in one track.

Summarized, Nekad is a very good album, has a very special atmosphere and experiments a lot with different genres. Nevertheless I unfortunately catched me out losing my concentration for the middle part of the album. But for all that, hats off in front of that special album!


Genre: Post-Metal / Sludge / Experimental
(27:18)
320 KBit/s

Preview:



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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Greetings from Colombia, we expect to listen our music!
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