Ohne nun weiter auf die Band einzugehen und auf das, was sie bisher vollbracht hat, will ich mich eher dem Moment des Hörens widmen. Nun, nach dem fünften Durchlauf und diversen Ideen des Beschreibens, bin ich versucht zu sagen: Leckt mich Leute – hört es euch einfach an! Denn diese Band ist gut! Nicht perfekt, aber sehr gut! Gut genug um aus dem Wust vom durchschnittlichen Bands herauszuragen!
Die Platte beginnt vielversprechend, „Let them speak for themselves“, ähnlich einem Anflug geistiger Verwandheit zu Neurosis wabert es schummrig, basslastig durch den Kopfhörer! Ähnlich wie eine U-Bahn die knapp unter dem Asphalt durchfährt. Greifbar und doch so weit weg. Es folgt das allseits bekannte langsame Dahindriften wie man es von diversen Epigonen kennt, doch das hier ist anders, ist nicht wild oder luftig leicht! Eher Urban kann man es nennen, was NOWTSH darbieten, erst als zum Ende hin wieder die Triolen auftauchen, kann man das Stück Postrock nennen, denn bis dahin klang es eher wie der Soundtrack eines in der Stadt lebenden Selbstmörders.
Ähnlicher Aufbau auch beim zweiten Song, „Listening and Resting“. Im Hintergrund ein Wabern wie von Trent Reznor, darüber ein glockenleichtes Spiel, sanft und verspielt wie kalte Wassertropfen in der alten Badewanne der abbruchreifen Wohnung! Eine Seance als Lied – Wunderschön! Langsam schälen sich die Samples vom dunklen Reznor’schen Ton ab, nur selten werden sie unterbrochen vom warmen Kribbeln einer Vinylplatte. Ein Fest für die Sinn – nur ein kompletter Song wollte es nie werden, den er stemmt sich mit aller Macht dagegen.
„Goodbye Welcome“, Titeltrack und Mittelpunkt der Platte – und was für einer! Gitarrenpicking wie man es von ruhigeren Mogwai Stücken kennt. Immer wieder sticht dabei diese Film-Noir Melodie durch – Urban wie ich es nenne! Wäre ein Sin City von Woody Allen gemacht, wäre dieser Song der Soundtrack dazu. Bläser im Hintergrund wie man sie von den Werken des Briten Asbestoscape kennt! Ruhiger Aufbau, chaotisch schön in der Mitte! Man weiß nicht ob sie uns fesseln oder einlullen wollen! Dunkle Samples wie man sie beim Lesen von HP Lovecraft hört! Gefährlich, uralt und verwoben! Schicksal ist nichts, was man greifen kann! Doch hier kann man es hören. Ein Track wie er perfekter nicht sein könnte!
“She spoke and left”! Und wieder dieses schwarze Wabern, wo man glaubt, für das Sample allein schon Monate zu brauchen! Verzerrte Stimmen im Hintergrund, sanftes Picking im Vordergrund und wieder kommt da ein Sample, doch nun erinnert es eher an eine Mantra von Tool! Nach 2 Minuten entfaltet sich ganz langsam ein Song, einer Knospe gleich! Der Bass klirrt rostig durch die Ohren! Sanfte Melodie und dann wieder Stimmen – deplaziert wirken sie im ganzen Album, doch in dem Song scheinen sie sich wohl zu fühlen. Nach ca. 5 Minuten ein fast unhörbarer Growl der Aggression oder doch eher der Verzweiflung, doch bald gewinnt die Triole wieder Oberhand! Samples kommen wieder und beenden den Song langsam, ehe er wieder in dissonantem Rauschen entschwindet.
„And only Calmness remained, chaos noise and growing entropy“ ist ein Song der so lang ist wie sein Titel und genauso wacklig erscheint! Fast eine Viertelstunde wechseln sich Samples und Picking ab! Ein Experiment, will einem scheinen, und doch nach 4-5 Durchläufen erkennt man den Kern des Songs und ist begeistert! Symphonisch ein Meisterwerk für den, der sich treiben lässt.
„The Celestial London Imaginery“ ist nun das was man vorhersehbar auf höchsten Niveau nennt! Wieder das dunkle Wabern, ein Sample aus Reznor’scher Feder und Stimmschnipsel wie man sie aus den guten alten Tagen des BigBeat kennt! Nach 3-4 Minuten wandelt sich der Song in eine Art ElektroLounge, nicht zwingend aber auch nicht flüchtig. Bis zum Ende hält der letzte Song des Albums das was er verspricht – höchste Transzendenz.
Fazit: Postrock ist das so gut wie nie! Eher ein songlastiger Soundtrack für die Spazierfahrt durch die nächtliche Stadt. Kennt ihr das Gefühl allein, früh morgens nach einem Regen durch sie sommerliche Stadt zu gehen? Wenn das Nass vom Asphalt dampft und man sich fühlt wie einer dieser einsamen Wölfe auf der Suche nach etwas Wärme! Wenn ihr dieses Gefühl kennt, dann wisst ihr wie „Goodbye Welcome“ klingt!
©MaxVonThane.IV
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Without discussing the band and their efforts in more detail I just want to attend to the moment of listening. After the (by now) fifth run-through and different ideas of describing I‘m tempted to say: Bite me guys - just listen to it! `Cause this band‘s good! Not perfect, but very good! Good enough to outstand of the mass of average bands!
The disc starts by showing promise. „Let them speak for themselves“, similar to a approach of mental relation to Neurosis it billows dimly, heavy on the basses through the headphones! Like a subway passing directly under the asphalt. Concrete but still so far away. The common slow and lost drifting follows, already known by various epigones, but this here is different, is not wild or super light! Rather urban you could call what NOWTSH are performing, only at the end as the triplets reappear the song can be called post rock. Until there it rather sounds like the soundtrack to a suicide living in the city.
Similar structure in the second song, too, „Listening and Resting“. In the background a billow resembling Tret Reznor, above this a bell-light playing, gentle and playful like a cold drop of water in the old bath tub of the dilapidated flat! A Séance as a song - swell! Slowly the samples peel away from the dark Reznoric sound, they are rarely interrupted by a warm prickling of a vinyl disc. A feast for the senses - but it‘s never wanted to become a complete song since it fights against that with all its might.
„Goodbye Welcome“ theme song and the center of the album - what kind of theme song!
Guitar picking like known from Mogwai tracks. Every now and then this film noir melody shoots through - that I call urban! If Sin City had been made by Woody Allen this song would be the appropriate soundtrack.Brass instrumentalists in the background like known from the Brit Asbestoscape! Quiet introduction, chaotically beautiful in the middle! One cannot define if they captivate us or try to lull us! Dark samples one listens to while reading HP Lovecraft! Dangerous, ancient and interweaved! Fate is something intangible! But nevertheless it can be heard. A track which could not be more perfect!
„She spoke and left“! And again this black billow. One could believe the sample alone will take months to be created! Distorted voices in the background, gentle picking in the foreground and once there is a sample, but no it reminds me more of a mantra by Tool! After two minutes a song slowly unfolds, similar to a bud! The bass sounds rusty through the ears! Gentle melodies and then voices again - they seem displaced in the whole album, but they apparently feel well in this song. After about five minutes there is a almost inaudible growl of aggression or rather of desperation, but soon the triplet prevails! Samples come once again and slowly finish the song before it disappears in dissonant hissing.
„And only Calmness remained, Chaos noise and growing Entropy“ is a song as long as its title and appearing as unsteady! Almost a quarter of an hour samples and picking are taking turns! An experiment how it may seem to the listener, but after four or five run-throughs one finds out the core of the song and is thrilled! Symphonically a masterpiece for everybody who‘s drifting.
„The Celestial London Imaginary“ is the gist of what one might call predictable at the highest stage! Again the dark billow, a sample by Reznor and shreds of voices like known from the good olde days of the BigBeat!
Conclusion: This is definitely no post rock! Rather a soundtracks full of songs for unhurried drive through the nightly city. Do you know the feeling of being alone and going through the summerly city after the rain has fallen? When the Water steams from the asphalt and you feel like one of these lonely wolves searching for some warmth! If you know this feeling then you know how „Goodbye Welcome“ sounds.
©MaxVonThane.IV
Genre: Post Rock, Ambient, Avantgarde, Electronic,
192 kbit/s (CBR)
(49:04)
Preview:
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PW: postrockcommunity.blogspot.com
Die Platte beginnt vielversprechend, „Let them speak for themselves“, ähnlich einem Anflug geistiger Verwandheit zu Neurosis wabert es schummrig, basslastig durch den Kopfhörer! Ähnlich wie eine U-Bahn die knapp unter dem Asphalt durchfährt. Greifbar und doch so weit weg. Es folgt das allseits bekannte langsame Dahindriften wie man es von diversen Epigonen kennt, doch das hier ist anders, ist nicht wild oder luftig leicht! Eher Urban kann man es nennen, was NOWTSH darbieten, erst als zum Ende hin wieder die Triolen auftauchen, kann man das Stück Postrock nennen, denn bis dahin klang es eher wie der Soundtrack eines in der Stadt lebenden Selbstmörders.
Ähnlicher Aufbau auch beim zweiten Song, „Listening and Resting“. Im Hintergrund ein Wabern wie von Trent Reznor, darüber ein glockenleichtes Spiel, sanft und verspielt wie kalte Wassertropfen in der alten Badewanne der abbruchreifen Wohnung! Eine Seance als Lied – Wunderschön! Langsam schälen sich die Samples vom dunklen Reznor’schen Ton ab, nur selten werden sie unterbrochen vom warmen Kribbeln einer Vinylplatte. Ein Fest für die Sinn – nur ein kompletter Song wollte es nie werden, den er stemmt sich mit aller Macht dagegen.
„Goodbye Welcome“, Titeltrack und Mittelpunkt der Platte – und was für einer! Gitarrenpicking wie man es von ruhigeren Mogwai Stücken kennt. Immer wieder sticht dabei diese Film-Noir Melodie durch – Urban wie ich es nenne! Wäre ein Sin City von Woody Allen gemacht, wäre dieser Song der Soundtrack dazu. Bläser im Hintergrund wie man sie von den Werken des Briten Asbestoscape kennt! Ruhiger Aufbau, chaotisch schön in der Mitte! Man weiß nicht ob sie uns fesseln oder einlullen wollen! Dunkle Samples wie man sie beim Lesen von HP Lovecraft hört! Gefährlich, uralt und verwoben! Schicksal ist nichts, was man greifen kann! Doch hier kann man es hören. Ein Track wie er perfekter nicht sein könnte!
“She spoke and left”! Und wieder dieses schwarze Wabern, wo man glaubt, für das Sample allein schon Monate zu brauchen! Verzerrte Stimmen im Hintergrund, sanftes Picking im Vordergrund und wieder kommt da ein Sample, doch nun erinnert es eher an eine Mantra von Tool! Nach 2 Minuten entfaltet sich ganz langsam ein Song, einer Knospe gleich! Der Bass klirrt rostig durch die Ohren! Sanfte Melodie und dann wieder Stimmen – deplaziert wirken sie im ganzen Album, doch in dem Song scheinen sie sich wohl zu fühlen. Nach ca. 5 Minuten ein fast unhörbarer Growl der Aggression oder doch eher der Verzweiflung, doch bald gewinnt die Triole wieder Oberhand! Samples kommen wieder und beenden den Song langsam, ehe er wieder in dissonantem Rauschen entschwindet.
„And only Calmness remained, chaos noise and growing entropy“ ist ein Song der so lang ist wie sein Titel und genauso wacklig erscheint! Fast eine Viertelstunde wechseln sich Samples und Picking ab! Ein Experiment, will einem scheinen, und doch nach 4-5 Durchläufen erkennt man den Kern des Songs und ist begeistert! Symphonisch ein Meisterwerk für den, der sich treiben lässt.
„The Celestial London Imaginery“ ist nun das was man vorhersehbar auf höchsten Niveau nennt! Wieder das dunkle Wabern, ein Sample aus Reznor’scher Feder und Stimmschnipsel wie man sie aus den guten alten Tagen des BigBeat kennt! Nach 3-4 Minuten wandelt sich der Song in eine Art ElektroLounge, nicht zwingend aber auch nicht flüchtig. Bis zum Ende hält der letzte Song des Albums das was er verspricht – höchste Transzendenz.
Fazit: Postrock ist das so gut wie nie! Eher ein songlastiger Soundtrack für die Spazierfahrt durch die nächtliche Stadt. Kennt ihr das Gefühl allein, früh morgens nach einem Regen durch sie sommerliche Stadt zu gehen? Wenn das Nass vom Asphalt dampft und man sich fühlt wie einer dieser einsamen Wölfe auf der Suche nach etwas Wärme! Wenn ihr dieses Gefühl kennt, dann wisst ihr wie „Goodbye Welcome“ klingt!
©MaxVonThane.IV
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Without discussing the band and their efforts in more detail I just want to attend to the moment of listening. After the (by now) fifth run-through and different ideas of describing I‘m tempted to say: Bite me guys - just listen to it! `Cause this band‘s good! Not perfect, but very good! Good enough to outstand of the mass of average bands!
The disc starts by showing promise. „Let them speak for themselves“, similar to a approach of mental relation to Neurosis it billows dimly, heavy on the basses through the headphones! Like a subway passing directly under the asphalt. Concrete but still so far away. The common slow and lost drifting follows, already known by various epigones, but this here is different, is not wild or super light! Rather urban you could call what NOWTSH are performing, only at the end as the triplets reappear the song can be called post rock. Until there it rather sounds like the soundtrack to a suicide living in the city.
Similar structure in the second song, too, „Listening and Resting“. In the background a billow resembling Tret Reznor, above this a bell-light playing, gentle and playful like a cold drop of water in the old bath tub of the dilapidated flat! A Séance as a song - swell! Slowly the samples peel away from the dark Reznoric sound, they are rarely interrupted by a warm prickling of a vinyl disc. A feast for the senses - but it‘s never wanted to become a complete song since it fights against that with all its might.
„Goodbye Welcome“ theme song and the center of the album - what kind of theme song!
Guitar picking like known from Mogwai tracks. Every now and then this film noir melody shoots through - that I call urban! If Sin City had been made by Woody Allen this song would be the appropriate soundtrack.Brass instrumentalists in the background like known from the Brit Asbestoscape! Quiet introduction, chaotically beautiful in the middle! One cannot define if they captivate us or try to lull us! Dark samples one listens to while reading HP Lovecraft! Dangerous, ancient and interweaved! Fate is something intangible! But nevertheless it can be heard. A track which could not be more perfect!
„She spoke and left“! And again this black billow. One could believe the sample alone will take months to be created! Distorted voices in the background, gentle picking in the foreground and once there is a sample, but no it reminds me more of a mantra by Tool! After two minutes a song slowly unfolds, similar to a bud! The bass sounds rusty through the ears! Gentle melodies and then voices again - they seem displaced in the whole album, but they apparently feel well in this song. After about five minutes there is a almost inaudible growl of aggression or rather of desperation, but soon the triplet prevails! Samples come once again and slowly finish the song before it disappears in dissonant hissing.
„And only Calmness remained, Chaos noise and growing Entropy“ is a song as long as its title and appearing as unsteady! Almost a quarter of an hour samples and picking are taking turns! An experiment how it may seem to the listener, but after four or five run-throughs one finds out the core of the song and is thrilled! Symphonically a masterpiece for everybody who‘s drifting.
„The Celestial London Imaginary“ is the gist of what one might call predictable at the highest stage! Again the dark billow, a sample by Reznor and shreds of voices like known from the good olde days of the BigBeat!
Conclusion: This is definitely no post rock! Rather a soundtracks full of songs for unhurried drive through the nightly city. Do you know the feeling of being alone and going through the summerly city after the rain has fallen? When the Water steams from the asphalt and you feel like one of these lonely wolves searching for some warmth! If you know this feeling then you know how „Goodbye Welcome“ sounds.
©MaxVonThane.IV
Genre: Post Rock, Ambient, Avantgarde, Electronic,
192 kbit/s (CBR)
(49:04)
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